Die Polizei hebt gnadenlos Glücksspiel- und Wettlokale aus
Zockerhölle Zug

Die systematischen Kontrollen der Zuger Polizei verlaufen mit Erfolg. Besonders jetzt während der EM grassieren illegale Sportwetten, weshalb die Polizei alle Hände voll zu tun hat.
Publiziert: 16.06.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 11:30 Uhr
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Ein Kanton als Zockertisch, mit den Bezirken als Spielfelder: In Zug hebt die Polizei eine Spielhölle nach der anderen aus.
Foto: Ringier Infographics
Anian Heierli

Offizielle Wettanbieter rechneten gestern damit, dass die Schweiz das EM-Fussballspiel gegen Rumänien gewinnt. Die Quoten auf einen Sieg der Nati lagen im Schnitt bei 2,3. Über solche Zahlen lachen die Buchmacher in den Hinterzimmern Zugs. Hier machen sie mit illegalen Wetten das grosse Geld. BLICK weiss von einem Insider: Das schnelle, steuerfreie Angebot wirkt verlockend auf Zocker.

Dieses zwielichtige Treiben geht der Zuger Polizei gegen den Strich. Die Beamten verfolgen die kriminellen Banden seit Monaten: «Wir tolerieren keine illegalen Glücksspiele», sagt Judith Aklin, Sprecherin der Strafverfolgungs-Behörden. «Deshalb setzten wir hier einen Schwerpunkt bei den Ermittlungen. Eine gewisse Hartnäckigkeit ist nötig.»

«Einsätze und Gewinne sind mit denen des legalen Lottos vergleichbar»

Diese Ausdauer macht sich bezahlt: Dank systematischen Kontrollen glückten allein 2016 sechs Razzien. Zuletzt flogen anfangs Juni in Cham und Hünenberg zwei illegale Wettbüros auf. Man konfiszierte Spielterminals, Wettcomputer und Geld. Nur wenige Wochen zuvor schlugen die Ermittler mehrmals in Baar zu. Auch dort sicherten sie grössere Mengen Bares.

Meist sind drei- und vierstellige Beträge im Umlauf. «Einsätze und Gewinne sind mit denen des legalen Lottos vergleichbar», sagt Aklin. «Bei uns in Zug werden Tipps vorwiegend auf Fussballmannschaften abgegeben.» Heisst, gerade jetzt während der EM ist besonderes Augenmerk gefragt. Und die Strafverfolgungs-Behörden wissen, worauf sie achten müssen. Oft stammen die Drahtziehrer aus dem Balkanraum oder der Türkei. Grund: In diesen Teilen Europas ist Glücksspiel weit verbreitet. 

Rückfallquote trotz schweren Strafen hoch

Den Hintermännern drohen harte Sanktionen und saftige Bussen. Wer in der Schweiz illegale Wetten anbietet, muss mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren rechnen. Davon lassen sich dennoch viele nicht abschrecken. Zu gross ist die Verlockung des schnellen Gewinns: «Es kommt vor, dass die selben Personen bei einer Nachkontrolle erneut Glücksspiele anbieten», sagt Aklin. Bei solchen Razzien entlarve man auch immer wieder Verstösse gegen das Arbeits-, Gastgewerbe- und Steuergesetz.

Trotz erfolgreicher Razzien spricht die Zuger Polizei nicht von einem Wettring. Aber: «Der Vertrieb ist gut organisiert», so Aklin. «Denn in diesem Business ist viel Geld im Spiel.» Behörden gehen davon aus, dass verschieden ausländische Organisationen dahinter stecken.

Laut der Schweizer Lotterie- und Wettkommission (Comlot) beschränkt sich das Problem allerdings nicht nur auf Zug. «Wir sind in nahezu allen Kantonen aktiv», sagt Direktor Manuel Richard. «Illegale Sportwetten sind bereits länger ein Thema.» Die Zusammenarbeit zwischen der Comlot und der Polizei nahm in den letzten Jahren stark zu. 

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